Die Bedeutung des betrieblichen Gesundheitsmanagements wird für Unternehmen immer wichtiger, denn aufgrund der stetigen Alterung der Gesellschaft sind immer mehr Arbeitnehmer einer Doppelbelastung aus Beruf und Pflege von Angehörigen ausgesetzt. Denn laut dem Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd) zählt ungefähr die Hälfte aller Pflegenden zur Altersgruppe der 30- bis 59-Jährigen, von denen wiederum ein Großteil in Teil- oder sogar Vollzeit tätig ist. Hier unterscheidet sich der Tätigkeitsstatus von Männern und Frauen, wie die folgende Graphik veranschaulicht.
Hoher Zeitaufwand für Pflege führt häufig zu Teilzeitarbeit
Der Berufsstatus aus dem Jahr 2017 spiegelt die große Belastung für Pflegende im Beruf wieder. In der Altersgruppe der 30- bis 59-Jährigen sind 63% Prozent der pflegenden Angehörigen weiblich, woraus sich auch erklärt, dass bei den Frauen in dieser Gruppe nur 35% in Vollzeit, 39% hingegen in Teilzeit arbeiten. Bei den Männern stehen dem 76% in Vollzeit und nur 4% in Teilzeit gegenüber. Häufig teilen sich auch mehrere Geschwister die Pflege von Angehörigen und bringen unter den Berufstätigen meist bis zu 2 Stunden Pflege täglich auf.

Innerhalb von 20 Jahren hat sich die Anzahl der Pflegebedürftigen mehr als verdoppelt – von ca. 2 Millionen im Jahr 1999 auf ca. 4,2 Millionen im Jahr 2019. Durch die Aufteilung der Pflege im häuslichen Umfeld auf mehrere berufstätige Geschwister ergibt sich damit eine entsprechend hohe Zahl an pflegenden Angehörigen.
Während die Politik klar das soziale Ziel verfolgt, dass Pflegebedürftige möglichst lang im vertrauten Umfeld bleiben können, muss dies auch durch eine Vereinbarkeit von Pflege und Beruf für die Angehörigen realisierbar sein. Dahinter steht eine gesellschaftliche Herausforderung, der sich die Unternehmen immer weniger entziehen können. Hier kommt auch der zunehmende Fachkräftemangel zum Tragen, da qualifizierte Arbeitnehmer immer häufiger zu einem Arbeitsplatzwechsel bereit sind, wenn dieser eine bessere Work-Life-Balance ermöglicht.
Bestmögliche Rahmenbedingungen für berufstätige Pflegende
Um sich einen Vorteil gegenüber dem Wettbewerb um Fachkräfte zu verschaffen, bieten immer mehr Unternehmen entsprechende Rahmenbedingungen, um die Doppelbelastung aus Beruf und Pflege zu reduzieren. Neben flexiblen Arbeitszeiten, um neben dem Beruf auch dem Alltag der Pflegenden gerecht zu werden, sind in den letzten Jahren auch die Möglichkeiten für Homeoffice in vielen Unternehmen stark ausgebaut worden. Zudem zählen Kooperationen mit externen Dienstleistern zu den Vorteilen, die zum Beispiel Beratung für die pflegenden Angehörigen bieten.
Weniger Sorge um Pflegebedürftige dank moderner Sensortechnik
Besondere Vorteile können Unternehmen für Ihre Mitarbeiter auch schaffen, indem sie durch entsprechende Assistenzsysteme wie casenio die Kommunikation zwischen Pflegenden mit ihren Angehörigen verbessern oder durch Echtzeitdaten über Vitalwerte oder mögliche Risikosituationen jederzeit informiert sind. Das nimmt den Druck während der Arbeitszeit, dass etwas passiert sein könnte und die Mitarbeiter stehen dem Unternehmen in dieser Zeit unabgelenkt und mit weniger Sorge um die Angehörigen zur Verfügung. Auf diese Weise lassen sich die Arbeitskraft – und qualität sichern, Ausfallzeiten reduzieren und die Mitarbeiterzufriedenheit steigern.
Beispielhafte Anwendungen von casenio
>> Videotelefonie mit Angehörigen
Quelle: Bericht des iwd
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