Berlin, 28.01.2021 – Die deutsche Gesellschaft altert und damit steigt auch der Pflegebedarf. Vier Millionen Menschen gelten hierzulande als pflegebedürftig – im Jahr 2050 werden es mehr als sechs Millionen sein. Fast jeder zehnte Arbeitnehmer pflegt bereits heute einen Angehörigen.
Der steigende Pflegebedarf ist eine große gesellschaftliche Herausforderung. Gerade die Prämisse, dass Pflegebedürftige so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen sollen, erfordert insbesondere von berufstätigen Angehörigen und deren Arbeitgebern ein hohes Maß an Flexibilität.
Die Doppelbelastung Pflege und Beruf wirkt sich über kurz oder lang auch auf das Arbeitsleben und die Qualität der Arbeitsleistung aus. „Pflegende Angehörige haben häufig höhere Fehlzeiten und sind während der Arbeitszeit gedanklich auch oft mit der privaten Pflegesituation beschäftigt“, so Ralf Hartmann, Vertriebsleiter der auf die Entwicklung digitaler Assistenzsysteme spezialisierten casenio AG: „Sorgen um pflegebedürftige Angehörige werden am Werkstor oder Firmeneingang ja nicht einfach abgelegt – insofern sind natürlich auch immer die Unternehmen betroffen, bei denen die Pflegenden beschäftigt sind.“ Für die Betriebe kommt das dann oft einem Spagat gleich, so Hartmann weiter: „Die Unternehmen wissen einerseits um ihre Fürsorgepflicht gegenüber ihren Beschäftigten – sind anderseits aber auch auf die verlässliche Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter angewiesen.“
Viele Unternehmen haben dies erkannt und bieten ihren pflegenden Beschäftigten z. B. im Zuge des betrieblichen Gesundheitsmanagements spezielle Kurse für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf oder Anti-Stress-Trainings an, berichtet Hartmann: „Eine ebenso innovative, wie effektive Lösung bieten auch unsere digitalen Assistenzsysteme. Sensoren erkennen Unregelmäßigkeiten in der Wohnung der Pflegebedürftigen und melden diese via App direkt auf das Smartphone der pflegenden Angehörigen. Die Sensoren detektieren Stürze, schlagen z. B. Alarm, wenn das Wasser ungewöhnlich lange läuft oder der Herd nicht abgeschaltet wurde, wenn über einen längeren Zeitraum keine Bewegung in der Wohnung war, Türen oder Fenster aufstehen usw. Die Möglichkeiten sind vielfältig und reichen auf Wunsch bis hin zur ‚Echtzeitüberwachung‘ von Vitaldaten. Unsere Systeme sind zudem in der Lage, selbstständig den Wasserzulauf zu stoppen oder den Herd auszuschalten. Die Pflegenden sind so jederzeit – insbesondere auch an ihrem Arbeitsplatz – über das aktuelle Befinden ihrer Angehörigen im Bilde und brauchen sich keine Sorgen machen. Das vermeidet zusätzlichen Stress und trägt ebenso zu besserer Arbeitsleistung wie zur Gesundheit der Beschäftigten bei.“
Vor diesem Hintergrund fördert ein solches Angebot im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements die Mitarbeiterzufriedenheit und steigert die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber – worin nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem sich verschärfenden Fachkräftemangel ein entscheidender Wettbewerbsvorteil im Rennen um die besten Köpfe liegen kann.
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